fotografie - meine anfänge

Eigentlich lagen die Wurzeln in den 60er Jahren, als ich ein Kind war und eine Pocketkamera besaß, die als Einstellmöglichkeit Wolken-, Sonne- und Blitz-Symbole hatte, es war eine Agfa Iso Rapid 1C...
Das weiss ich deshalb noch so genau, weil ich diesen Namen damals für den Filmkauf auswendig gelernt habe: "bitte ein Film für die "
Agfa Iso Rapid 1C" .... ich dachte jede Kamera braucht einen eigenen Filmtyp, weil da eben soviele verschiedene in den Regalen waren...
Obwohl das ja eigentlich gar nichts war gegen die heutige Vielfalt...

Es langweilte mich bald, "nur" Erinnerungsfotos im Urlaub oder auf Schulschikursen zu machen..
Aber als ich einmal am Bahnhof (natürlich vor der Abfahrt in den Urlaub mit meinen Eltern) "nur" die Züge und Schienen und damit die eigene Atmosphäre eines Bahnhofs "knipsen" wollte, erhielt ich gleich mal eine Bremse: was fotografierst du denn da? das ist doch uninteressant, fotografier doch uns mit Koffern vor dem Zug... *seufz*...

Ohne Bestätigung durch ein geeignetes Publikum verliert man als Kind natürlich bald die Lust an "uninterssanten" Motiven... sie war aber nicht ganz verloren, sie schlief nur irgendwie einen Dornröschenschlaf .. und das beinahe 30 Jahre...

Reisen bildet!

Der eine kommt früh, der andere später zur Fotografie. Und ich kam eben etwas später dazu. Denn mit der ernsthaften, fotografischen Arbeit beschäftige ich mich erst seit 1993. Auf damaligen Reisen durch die traumhaften Landschaften Skandinaviens – inspiriert durch das einzigartige Licht des Nordens – entstanden eine Vielzahl erster, durchaus vorzeigbarer Landschaftsbilder. Gelungene Bilder, wie sich herausstellte. Mit diesen Fotografien in unbearbeiteter Dia-Qualität beteiligte ich mich an Wettbewerben. Annahmen beim Austrian Super Circuit ermutigten mich dazu, weiterzumachen und auch weiterzulernen.

Ein gewisses Maß an Theorie gehört dazu. Also erwarb ich mein theoretisches Wissen in Abendkursen an der Künstlerischen Volkshochschule in Wien. Andererseits war das weiterführende "Studium" zahlreicher Foto-Fachbücher und Foto-Fachjournale in dieser Zeit wichtig und hilfreich, um unterschiedlichste Stilrichtungen kennenzulernen.

Neben den Wunsch, meine Landschaftsfotografie zu perfektionieren, trat bald das Interesse an SW-Fotos, die ich selbst entwickeln und vergrößern wollte. Experimente mit Solarisationseffekten, Tricks mit Fotomontagen und wirklichkeitsfremde Doppelbelichtungen in der eigenen Dunkelkammer führten recht schnell zu verblüffenden Ergebnissen. Diese Techniken erlaubten eine mir damals schon bewußt gewollte Verfremdung der sogenannten Wirklichkeit – nämlich derjenigen Wirklichkeit, die das Auge durch die Kamera festzuhalten scheint. Meine "Spielwiese Dunkelkammer" zeigte mir jedoch bald ihre Grenzen: es waren eben nur unbunte Bilder, die ich hier gestalten konnte. Und meine Phantasie verlangte schnell nach mehr!

Heureka! . . . ein Computerprogramm muß her!

Bessere Möglichkeiten zur Umsetzung meiner Ideen, d.h. neue "Wirklichkeiten" nach meinen Vorstellungen zu schaffen, bot ganz einfach die Bildbearbeitung per Compute zu dessen Gunsten sich die Gretchenfrage "Farbvergrößerer oder Computer" entschied. Mit einem ersten Bildbearbeitungsprogramm unter dem Arm verabschiedete ich mich also voller Spannung von meiner Dunkelkammer. Ich zog ein in die digitale Welt der neuen, ungeahnten Möglichkeiten.

Mit dem Handbuch vor Augen (und zugegeben auch durch "trial & error") ergründete ich Stunden um Stunden die unglaublichen Talente des Computers. Unterdessen ließ ich meine herkömmlich fotografierten Bilder auf CDs brennen, damit ich mit ihnen auf digitaler Basis arbeiten konnte. Bei der Menge der Bilder, die ich damals wie heute für eine neue Idee benötige, schien mir jedoch eine kostengünstigere Lösung angebracht; der Kauf eines Dia- und Negativscanners war der folgerichtige Schritt. Schnell lernte ich, die Bilder zu Datensätzen zu verarbeiten und in unterschiedlichen Variationen neu zu komponieren.

Eine weitere Verbesserung bot die gerade frisch auf dem Markt erschienene Folgeversion meines Bildbearbeitungsrogramms: die "Ebenen-Technik" war neu und bot daher auch für mich neue Möglichkeiten, Phantasiethemen realistischer zu gestalten. Durch perfekte Farb-, Form- und Perspektiv-Veränderungen sowie durch Einfügen eigentlich motivfremder Elemente konnte ich jetzt sichtbar machen, was eigentlich nur das geistige Auge wahrnehmen kann: Traumsequenzen und Empfindungen, die ein überwältigend schönes oder bizarres oder geheimnisvolles Grundmotiv hervorruft. Der Rechner gab mir tatsächlich die Möglichkeit, kleine Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel bei den Motiven aus meiner "Ein Frosch in Venedig"-Serie. Und gleichzeitig konnte ich auch Gedanken und Gefühle in meine konventionell fotografierten Bilder einbringen, die sonst nur durch eine illusionistisch perfekte Grafik verwirklicht werden können! Ein frühes Beispiel dafür ist das Bild mit dem Titel "penguphone".

Seit einem Aktworkshop nur für Frauen unter der Leitung von Stefanie Winterhalter bin ich auch von der Aktfotografie begeistert und nutze oft auch in dieser Sparte die Bildbearbeitung, bzw. werden daraus auch Composings...